Geschichte

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Zukunft braucht Geschichte!

Ich fürchte, das warme Leben in mir zu erkälten an der eiskalten Geschichte des Tags. (Friedrich Hölderlin)

Geschichte am Melanchthon-Gymnasium sucht nach objektiver Wahrheit, unterscheidet Fakten von Meinungen, bildet politisches Bewusstsein, diskutiert mit Zeitzeugen, geht in Archive, konzipiert Ausstellungen, besucht KZ-Gedenkstätten und lässt an der Geschichtskultur unserer Stadt in Museen und Überresten teilhaben. Es gibt am Melanchthon-Gymnasium auch die Möglichkeit, den bilingualen Zweig zu wählen, d. h. am Geschichtsunterricht in englischer Sprache teilzunehmen. Nähere Infos dazu weiter unten.

Dr. Martina Switalski

 

 

 

 

Das Pdf-Dokument ,,Definitionen Grundlegender Daten und Begriffe im LehrplanPLUS Geschichte“ finden Sie hier


 

 


Workshop der 9bc zum Holocaustgedenktag 27. Januar

Anhand der Graphic Novel „Die Flüchtlingskonferenz von Evian", erarbeiteten sich Schüler und Schülerinnen der Klassen 9b und 9c mit Dr. Martina Switalski und Corinna Wagner zum diesjährigen Holocaustgedenktag am 27. Januar die Situation von Jüdinnen und Juden im Sommer 1938. Grundlage des Workshops war die Graphic Novel von Dr. Andrea Hopp (Fellow ZfA Berlin) und Katja Gosdek. Das Buch bietet eine künstlerische, aber historisch überprüfte Aufarbeitung der Konferenzprotokolle und bringt zehn der 32 Reden der Delegierten in einfache Form dar. Der Workshop reiht diese Konferenz in die phasenweise erfolgte Entrechtung von Juden in Deutschland ein. Indem die Teilnehmenden sich in die Delegierten hineinversetzen, drücken alle ihr Mitgefühl aus, doch fast kein Land erklärt sich bereit, ein erhöhtes Kontingent enteigneter und daher mittelloser Flüchtlinge aufzunehmen. Die Flüchtlingskonferenz scheitert krachend und die NS-Presse feixt, dass doch niemand anders die Juden wolle. Das Rollenspiel wurde von der Online-Ausstellung "Geschlossene Grenzen" (https://evian1938.de) getragen. Zuletzt übertrugen die Schüler und Schülerinnen die global diskutierte Flüchtlingsfrage auf historische Biographien jüdischer Melanchthonianer. Mit den von Dr. Switalski aus dem Schularchiv gehobenen Originalquellen konnten die Schülerinnen und Schüler erkennen, welche Lebenswege den ehemaligen Melanchthonianern aus antisemitischem Hass auferlegt wurden. Sie wurden bis 1938 aus der Schule vertrieben und überlebten bestenfalls durch Flucht. Dieser Schüler wurde ebenso gedacht wie derer, die während der Shoah ermordet wurden. Wir danken dem Wertebündnis Bayern und dem GIM e.V., für die Corinna Wagner im Rahmen des Projekts "Antisemitismus. Nein Danke!" tätig war. Dank geht auch an die Autorinnen für die Bereitstellung eines Kontingentes von Freiexemplaren. Und Dank zuletzt an die 9b/c, die sich gut und fundiert auf den Workshop einließ! Schalom, schalom.

 

 

MGN gewinnt Jenö Konrad Cup des 1. FCN

 Steine der Gel(i)ebten: Geschichtsprojekt gegen Antisemitismus

Wir haben den Jenö Konrad Cup des 1. FC Nürnberg mit seinem Kooperationspartner TSV Maccabi Nürnberg e.V. samt Israelitischer Kultusgemeinde Nürnberg gewonnen! Er wurde uns vor 37 000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion verliehen und wer will, kann sich unser Projekt hier anschauen! 

youtu.be/qaM1jb-P90U

 

Die Bili-Geschichtsgruppe der Jahrgangsstufe 9 war im Schularchiv, im Stadtarchiv und zusammen mit Dr. Martina Switalski auf dem Jüdischen Friedhof in Nürnberg, um die Lebens- und Sterbewege ehemaliger jüdischer Schüler wie Rudolf Benario, Martin Bing, Eduard Siedarzki, Franz Reizenstein, Max Bauer, Emil Bacharach, Fritz Wassermann, Siegfried Schloss, Josef Reis und Albert Fechheimer nachzuvollziehen. Der Friedhofsbesuch wurde zum atmosphärischen Höhepunkt, weil dort die Vorgeschichte der oft tragisch-tödlichen Familienhistorien im Dritten Reich zu finden war und die klare Anschauung darüber, wie lange und selbstverständlich Deutsche jüdischen Glaubens unser städtisches und soziales Leben vor der Shoa in Nürnberg geprägt haben.

Gedenkstättenfahrt der neunten und zehnten Jahrgangsstufe

 

Zur politischen Bildung und Aufklärung gegen Antisemitismus fährt das Melanchthon-Gymnasium jedes Jahr in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau. Dieses Jahr war die Exkursion in zweifacher Hinsicht besonders. Wir sind erstmalig mit den zehnten und neunten Klassen gefahren, so dass 146 Schüler und Schülerinnen Einblick in den NS-Terror und faschistische Verfolgung gewannen. Einer der drei Busse blieb leider in einem dreistündigen Stau auf der A9 zurück, so dass die engagierten Lehrkräfte erstmals Geschichtsunterricht auf dem Grünstreifen veranstalteten und die verzögerte Fahrt zur Erzählung des Leidenswegs ehemaliger jüdischer Melanchthonianer wie Rudolf Benario nutzten. 

„Reise in die Steinzeit“ – Das Museum im Koffer zu Besuch bei unseren 6. Klassen

Vor ca. 7 Millionen Jahren hat sich nach heutigem Erkenntnisstand der Zweibeiner entwickelt und unsere Schüler*innen aus den 6. Klassen folgte in der Vorweihnachtswoche 2022 der Entwicklungsgeschichte des Zweibeiners von heute zurück in die Jung- und Altsteinzeit – experimentalarchäologisch im zum Museum verwandelten IZBB-Bau des Melanchthon-Gymnasiums. Nach dem Betasten von Schädelrepliken des Australopithecus, des Homo Habilis, des Homo Erectus, des Neandertalers und des Homo Sapiens wurden verschiedene Fundstücke dem Paläo- und Neolithikum zugeordnet und die unterschiedlichen Lebensweisen der frühen Zweibeiner kennengelernt. Danach war viel Zeit zum Experimentieren und für Mitmachaktionen an verschiedenen Steinzeitstationen.

Bei der Schmuckherstellung versuchten sich die Schüler*innen an der Drillbohrer-Herstellung von Halsketten aus Speckstein, Feuerstein wurde in teilweise nervenaufreibender Klopfarbeit zu Pfeilspitzen geschlagen und aus Töpferton wurden kleine Figuren und Gefäße geformt und verziert. Die Belohnung zum Abschluss bestand nicht nur in dem Erfolg der selbst produzierten und mitgenommenen Steinzeitgegenstände, sondern auch im Genuss eines Hirse-Weizen-Breis, der nach jungsteinzeitlichem Rezept von der Kochgruppe mörsernd, schabend und schneidend hergestellt wurde.

A.    Meinlschmidt