Studienseminar

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Das Studienseminar: Vorbereitungsdienst/Ausbildung für das Lehramt am Gymnasium

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen: Auch wer am Gymnasium unterrichten will, muss eine Ausbildung durchlaufen.

Nach dem Studium „auf Lehramt“, üblicherweise in zwei Fächern, das mit dem 1. Staatsexamen endet, treten angehende Lehrkräfte in den zweiten Teil ihrer Ausbildung ein. Dieses sogenannte „Referendariat“ absolvieren die künftigen Gymnasiallehrerinnen und -lehrer an einem Gymnasium, einer von ca. 70 „Seminarschulen“ in Bayern, der sie entweder zum Februar (zum Schulhalbjahr) oder zum September zugewiesen werden.

Das Melanchthon-Gymnasium beispielweise bildet, immer im September beginnend, in den Fächern Deutsch, Englisch, Evangelische Religionslehre, Griechisch, Geschichte und Latein aus. Jedes Fach wird dabei durch eine qualifizierte Seminarlehrkraft vertreten, die die Ausbildung verantwortlich übernimmt. Daneben werden die Referendarinnen und Referendare in den allgemeinen Fächern Pädagogik, Psychologie, Schulrecht bzw. Schulkunde und Staatsbürgerkunde unterrichtet.
Dieses Referendariat dauert in Bayern zwei Jahre und endet mit dem 2. Staatsexamen. Die Ausbildung selbst gliedert sich in insgesamt drei Abschnitte.

Der erste Abschnitt dauert ein halbes Jahr an der Seminarschule, wobei immer großer Wert auf die Einbindung in die alltägliche Schulpraxis gelegt wird: Die Referendarinnen und Referendare sollen so schnell wie möglich an den normalen Unterricht mit der Klasse herangeführt werden. Sie erteilen nach ca. 10 Wochen der Einarbeitung zusammenhängend Unterricht bis zum Ende des Halbjahres. Üblicherweise erhalten sie dabei bis zu 10 Wochenstunden (d.h. zwei bis drei Klassen) und werden in dieser Zeit von ihrer Seminarlehrkraft und der Lehrkraft, deren Klasse sie übernehmen, intensiv betreut.

Danach verlassen die Junglehrerinnen und -lehrer ihre Stammschule, um im zweiten Abschnitt der Ausbildung Praxiserfahrung an einer Einsatzschule im sogenannten „Zweigschuleinsatz“ zu erlangen. Sie werden also für ein Jahr einem anderen Gymnasium in Bayern zugewiesen (oder zwei anderen Gymnasien für jeweils ein halbes Jahr) und unterrichten dort mit 11 bis maximal 17 Wochenstunden. Die Ausbildung im zweiten Ausbildungsabschnitt an der Einsatzschule dient dazu, dass die Studienreferendare/innen eine andere Schule näher kennen lernen, dort durch Erteilung von Unterricht ihre pädagogischen, fachdidaktischen und methodischen Erfahrungen erweitern und Sicherheit im Unterrichten gewinnen. Dabei halten sie regelmäßig Kontakt zu ihren Seminarlehrkräften. Fünfmal kehren sie in diesem Jahr für jeweils zwei Tage zum „Monitoring“ an ihrer Seminarschule zurück.

Im dritten und letzten Abschnitt der Ausbildung geht es zurück an die Seminarschule. Dort unterrichten die Referendarinnen und Referendare (i.d.R. in zwei Klassen) und bereiten sich schließlich auf das zweite Staatsexamen vor. Mit dem erfolgreichen Ablegen dieser Prüfung wird der Referendar/die Referendarin zum Lehramtsassessor/zur Lehramtsassessorin, einer Bewerbung um Aufnahme in den Schuldienst steht nichts mehr im Wege.

Das Melanchthon-Gymnasium erhält auf diese Weise jährlich Nachwuchs von jungen Hochschulabsolventen, die sich universitär jeweils auf der Höhe der Zeit befinden und bereit sind, mit großem Engagement viel in die Motivation und den Erkenntnisgewinn bei Kindern und Jugendlichen zu investieren. Schließlich stehen Referendarinnen und Referendare ihrem Alter gemäß den Kindern und Jugendlichen und damit deren Interessen und Problemen am Nächsten. Es liegt in der Natur der Ausbildung, sowohl auf Bewährtes zurückzugreifen als auch mit fortschrittlichen Lehrmethoden den Bildungserfolg unserer Schülerinnen und Schüler sicherzustellen.

Weitere Einzelheiten zur Ausbildung (Anmeldung, Rechtsgrundlagen, Ausbildungsordnung …) und zur Bewerbung um Aufnahme in den Schuldienst finden sich auch unter:

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