Am 26. November 2024 fand die Amtseinführung von Herrn OStD Dr. Christoph Reichardt als neuem Schulleiter des Melanchthon-Gymnasiums Nürnberg statt. Noch bevor die stellvertretende Schulleiterin StDin Christine Wildner die MGN-Schulfamilie, die zahlreichen Ehrengäste sowie Weggefährten aus Schule, Ministerium und Universität und die Familienmitglieder von Christoph Reichardt in der Turnhalle des Melanchthons begrüßte, eröffnet der Unterstufenchor den Festakt. Unter der Leitung von OStR Oliver Pröll gab er eine schwungvolle Version von „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ zum Besten. Mit dem Refrain des umgedichteten Liedes gaben die Unterstufenschülerinnen und -schüler zu verstehen, dass sie ihren neuen Schulleiter schon nicht mehr missen möchten: „Ja, am Melanchthon, da ist’s schön, DU sollst nun wirklich nicht mehr geh’n, Herr Christoph Reichardt, jetzt für immer MGN!“ Später übernahm die BigBand (Leitung: StR Jeremy Wink-Yagmur), die sogar Liedwünsche von Herrn Dr. Reichardt (so z.B. „Viva la vida“) aufnahm, und lockerte den Reigen der Grußworte und Ansprachen immer wieder gekonnt auf.
Die offizielle Amtseinführung führte Frau Dr. Gabriele Kuen als Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Mittelfranken durch. Sie brachte Herrn Dr. Reichardt als Antrittsgeschenk die Figur eines Akrobaten mit, der auf einem dünnen Seil zwei schwere Gewichte balanciert. Die leitende Oberstudiendirektorin wählte das Bild des Seiltänzers als Kerngedanken für ihre Rede, um die Herausforderungen eines Schulleiters zu beschreiben. Bei Wind aus allen Richtungen gelte es, unterschiedliche Interessen verschiedener Gruppen auszubalancieren und trotzdem sicheren Schrittes die Schule nach vorne zu führen. Daran, dass Christoph Reichardt diesen Herausforderungen mehr als gewachsen ist, ließen weder sie noch die anderen Rednerinnen und Redner Zweifel aufkommen.
Für die Stadt Nürnberg sprach Cornelia Trinkl, die als Referentin für Schule und Sport zur Freude der gesamten Schulfamilie besondere Einstandsgeschenke – nämlich die Ankündigung neuer Sitzgelegenheiten im Schulhaus und des Einbaus eines Aufzugs – in petto hatte. Nach den Reden des Elternbeiratsvorsitzenden Dr. Mathias Rösch, des Vorsitzenden der „Freunde des Melanchthon-Gymnasiums“ Michael Fleischmann, des 1. Schülersprechers Oscar Blos, des Personalratsvorsitzenden StD Martin Rösch und des Direktoratsteams folgte die Antrittsrede des neuen Schulleiters. Mithilfe eines Horaz-Verses („Dimidium facti, qui coepit, habet“: „Die Hälfte seines Werks hat der schon, der erst einmal angefangen hat.“) zog Christoph Reichardt einen weiten Bogen bis zu Joachim Camerarius, der 1526 der erste Schulleiter der Schule war, und entdeckte dabei überraschende Parallelen zwischen damals und heute. Anschließend stellte er Schwerpunkte vor, die er als Schulleiter in den nächsten Jahren verfolgen möchte. Neben dem Schuljubiläum 2026 umriss er dabei die Grundpfeiler eines modernen humanistischen Gymnasiums, das die Mündigkeit und Reflexionsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund stellt, sei es mit einer kritischen und selbstbestimmten Mediennutzung, sei es durch eine Fortführung selbstverantwortlicher Arbeitsformen in der Unterstufe oder durch die Profilbildung in der neuen Oberstufe, in der neben anderem gerade die Fächer Latein und Griechisch auch künftig stark vertreten sein sollen.
Mit einem horazisch inspirierten „Incipiamus!“ („Gehen wir es gemeinsam an!“) beendete Herr Dr. Reichardt seine Rede und lud zum abschließenden Empfang in der „Box“ ein.