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Berlinfahrt des Kurses Pluslernen

Leo Bürger, 7b

Als Abschluss unseres Moduls Berlin unternahmen wir mit dem Kurs Pluslernen unter der Leitung von Herrn Mattner eine Fahrt nach Berlin:

Freitag, 08. Juli 2022

Nach einer 6-stündigen Fahrt mit zwei Zwischenstopps kamen wir mit unserem Reisebus am Nachmittag in Berlin an. Dort luden wir unser Gepäck erst einmal in unserem Hotel, dem Hotel Meininger, ab und gingen gleich darauf zur ersten Führung, deren Treffpunkt am Brandenburger Tor lag. An der U-Bahn-Station am Brandenburger Tor warteten wir zunächst auf die “Geisterbahn”... was es mit der Geisterbahn auf sich hatte, erklärte die Stadtführerin uns nach kurzer Zeit. Es handelt sich um eine U-Bahn, die zu Mauerzeiten von West- nach Ost-Berlin fuhr und nur an sogenannten ”Geisterbahnhöfen” halten durfte. Diese wurden so genannt, da dort keine Bürger auf das Einsteigen warteten, sondern weil dort DDR-Polizisten kontrollierten, dass dort niemand unberechtigt den Zug verließ. Nach dieser interessanten Erklärung fuhren wir zu dem noch erhaltenen Teil der Berliner Mauer. Dort berichtete die Stadtführerin uns, dass die Scharfschützen und Wachen hinter der Mauer selbst vor noch so kleinen Kindern keinen Halt machten. Es gab auch einige tragische Unfälle, von denen sie uns erzählt hat. Als beispielsweise einst Kinder Fußball an der Spree gespielt hatten, schoss eines den Ball zu weit, sodass er in den Fluss fiel. Als die Wächter dies sahen, feuerten sie gnadenlos auf den 6-jährigen Jungen, der dadurch umkam.

Anschließend bekamen wir einen originalen Wachturm an der Mauer zu sehen. Durch die Stadtführerin erfuhren wir auch, dass die Mauer gar nicht so dick war, wie man es sich vorstellt, sondern etwa die Breite der Hand eines Erwachsenen hatte.                                                                                     

Aus rein strategischen Gründen wurde die Mauer oben abgerundet, sodass man abrutschen würde, sollte man es bis oben hinschaffen. Schließlich erklärte sie, dass einige Leute, um nach West-Berlin zu kommen, sogar Tunnel gruben. Als die NVA davon etwas mitbekam, ließ sie einen Tunnel graben, der alle anderen Tunnel kreuzen würde und somit Fluchtversuche verhindert würden.  Wenn man beim Tunnel grabend oder fliehend erwischt wurde, wurde man verhaftet und in ein Gefängnis gebracht und nach der Haftzeit unter Bewährung gestellt. Wenn bei den regelmäßigen Befragungen Reue gezeigt wurde, konnte der Insasse auf frühere Freilassung hoffen.

Als letztes stiegen wir noch einen Turm hoch, von dem wir Aussicht auf das gesamte Areal der Mauer hatten. Schließlich fuhren wir mit unserem Bus zurück zum Hotel.

Dort hatten wir Freizeit und machten danach einen kleinen Spaziergang entlang der Spree zum wunderschönen Schloss Bellevue, welches nur wenige Kilometer von unserem Hotel entfernt war. Zuletzt besichtigten wir abends noch einmal die im Sonnenuntergang glänzende Siegessäule.

 

Samstag, 09. Juli 2022

Gleich am nächsten Morgen fuhren wir zur Museumsinsel. Dort ließen wir uns zuerst von einem sympathischen Experten durch das Pergamonmuseum führen. Zunächst kamen wir zu einem teils rekonstruierten Stück der babylonischen Mauer, anschließend zeigte uns der Museumsführer Statuen, getöpferte Vasen und zerbrochene Ziegelsteine der Mauer von Babylon.

Nachdem wir dies alles bewundert hatten, teilten wir uns in 2 Gruppen auf: Die eine erkundete das “Neue Museum” mit Audio-Guides, die andere wurde durch einen Museumsführer des neuen Museums begleitet. Als beide Gruppen schon einiges erkundet hatten, stießen wir auf die weltberühmte Statue der Nofretete, welche heute schon rund 3300 Jahre alt ist. Doch wir bekamen nicht nur die Statue der Nofretete, sondern sogar die Krone von Kertsch zu sehen. Wir trafen uns schließlich wieder und hatten noch genug Zeit, um uns ein wenig selbständig umzusehen.

Wir verließen die Museumsinsel per Bus und fuhren zurück zu unserem Hotel. Dort wartete schon eine „waschechte“ Berlinerin, um uns durch ihre Heimatstadt zu führen und uns bei der Gelegenheit etwas berlinerisch beizubringen, wie zum Beispiel:

“Schnucki” bedeutet “Jugendlicher” bzw. “Kind” und “Atze” heißt “kleiner Bruder”.

Bei unserer Stadtrundfahrt sahen wir berühmte Gebäude, wie den Checkpoint Charlie, das Reichstagsgebäude, den Fernsehturm und nicht zu vergessen, das Brandenburger Tor, welches wir am vorherigen Tag bei der Mauerführung gesehen hatten. Wir sahen sogar ein Hotel am Alexanderplatz, auf dessen Dach ein Sprungbrett befestigt war. Die Führerin erzählte uns, dass dies als Sprungbrett für einen freien Fall aus 125 Metern – Base Flying - genutzt wurde. Auch nicht uninteressant war, dass ein Gutschein für den freien Fall von Abschlussklassen auch gerne an ihre Lehrer verschenkt wird. Nach dieser interessanten Führung kehrten wir freudig zum Hotel zurück und aßen zu Abend. Auf unseren Wunsch hin fuhren wir zu einem riesigen Kaufhaus, dem KaDeWe (Kaufhaus des Westens). Wir hatten ein wenig Zeit, um das Geschäft zu erkunden. Während die einen im obersten Stockwerk ein Eis aßen, kauften die anderen Bücher oder Stifte. Nach den 2 Stunden trafen sich alle mit ihren Einkäufen wieder unten. Schließlich holte uns unser Busfahrer wieder ab und fuhr uns zurück zum Hotel.

 

 

Sonntag, 10. Juli 2022

Am letzten Tag mussten einige noch schnell ihre Koffer packen oder fertigpacken. Um ca. 9:00 trafen wir uns dann vor dem Hotel Meininger und spazierten zum Dienstsitz des Bundeskanzlers. Anschließend liefen wir zusammen zum Reichstag. Beim Reichstag angekommen wurden unsere Rucksäcke und Personalausweise überprüft. Nachdem wir durch die Kontrolle gekommen waren und die Security keine Waffen oder Sprengkörper gefunden hatten, durften wir den Reichstag betreten.  ;)

Das Reichstagsgebäude war sehr imposant und es waren einige Grundrisse von ihm auf Tischen aufgebaut. Nach etwas Wartezeit kam eine Angestellte, welche den Auftrag hatte, uns durch den Reichstag zu führen. Sie zeigte uns den Keller mit eindrucksvollen Kunstwerken, einen Teil des alten Gebäudes, in dem sowjetische Soldaten zur Zeit des zweiten Weltkriegs ihre Namen und Nachrichten hinterlassen hatten. Bemerkenswert waren außerdem die drei Kajaks, die an der Decke hingen. Die Führerin betonte, dass die Toilette nicht mit Trinkwasser, sondern mit Regenwasser gespült wird. Auf dem Weg nach oben zur Kuppel wurden wir erneut kontrolliert. Nach der Kontrolle durften wir nun endlich auf das Dach und hatten eine Stunde Zeit, die wunderbare Aussicht zu genießen. Man konnte fast ganz Berlin sehen.

Mit diesen Eindrücken stiegen wir in den Bus und fuhren zurück in Richtung Nürnberg: Wir hatten nun wieder glatte 6 Stunden Fahrt vor uns. Um ca. 20:00 Uhr waren wir wieder alle in Nürnberg.

 

Wir wollen uns noch bei Herrn Mattner bedanken, dass er uns dieses tolle Erlebnis ermöglicht hat!