Kupferionen und andere Schwermetalle können Gewässer und Trinkwasser belasten. Da Schwermetallionen eine Gefahr für Wasserorganismen darstellen, beschäftigt sich unser W-Seminar „Ökologie aquatischer Lebensräume“ in diesem Praktikum mit der photometrischen Bestimmung der Konzentration einer Kupfersulfatlösung.
In diesem Labor konnten wir die dort vorhandenen Geräte nutzen, die es bei uns am Melanchthon-Gymnasium so nicht gibt: allen voran das Photometer, mit dem die Konzentration eines bestimmten Stoffes bestimmt werden kann, indem man die Probe einer Lösung in den Strahlengang einer Lichtquelle mit bestimmter Wellenlänge gibt. Durch die Messung der Absorption des Lichts in der Lösung kann die Konzentration eines gelösten Stoffes bestimmt werden.
Nachdem sich unser W-Seminar gemeinsam mit Herrn Haas strammen Schrittes zum Gebäude der Berufsschule begeben hatte, begrüßte uns dort der Berufsschullehrer und Ausbildungsleiter Herr Henryk Gabrysch herzlich. Nach dem Anlegen der Laborbrillen und Versuchskittel, sahen wir relativ professionell, aber auch lustig aus. Es folgte eine Einführung zu allen benötigten Geräten, wobei uns zwischen Küvetten, Büretten, Pipetten und Pipettierbällen kurzzeitig der Überblick verloren ging.
In Zweierteams aufgeteilt, wurde jeder Gruppe ein angehender Chemielaborant zugewiesen und die eigentliche Arbeit begann. Jedes der so gebildeten Teams fand sich an einem Arbeitstisch ein, der bereits vorbereitet und mit allem ausgestattet war. Mithilfe der Profis arbeiteten wir daran, die vorhandene Kupfersalzlösung, deren exakter Kupferwert zu bestimmen war, so genau wie möglich mit einer bestimmten Menge von Wasser, Citratlösung und BCO-Reagenz zu versetzen, um sie für die Messung im Photometer bereit zu machen. Erst durch die Mischung färbte sich die Lösung blau, was die Bearbeitung im Photometer möglich machte. Je präziser dabei das Pipettieren der Teillösungen erfolgt, desto exakter ist die photometrische Messung.
Drei verschiedene Lösungen pro Team, die sich von einander durch die Proportionalität ihrer Komponenten unterschieden, mussten dreißig Minuten ruhen, um analysiert werden zu können.
Hieß also: Zeit für eine Mittagspause! Mitgebrachtes Pausenbrot oder ein Döner vom Imbiss um die Ecke wurden in der Eingangshalle der Berufsschule gemeinsam mit den Azubis verzehrt, bevor es weitergehen konnte.
Nun kam es zum spannendsten Teil: Die Auswertung. Dazu wurde jeweils eine Probe der Lösungen in eine Küvette pipettiert. Diese Küvetten mit Testlösung wurden gegen eine Vergleichslösung (Mischung ohne Kupfersalz) im Photometer gemessen. Gesagt, getan: Nacheinander durfte jede Gruppe das Photometer verwenden, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass wir alle relativ exakte Lösungen angefertigt hatten. Die Messungen der Teams wichen jeweils nicht viel von den zu erreichenden Werten ab, wie die Kontrolle ergab.
Nach Eingabe der Messergebnisse formte sich – dank Excel – eine Ausgleichsgerade, durch die auch der Kupferionengehalt einer Testlösung unbekannter Konzentration bestimmt werden konnten.
Alles in allem war es ein erfolgreicher Vormittag, der unserem W-Seminar sicherlich in guter Erinnerung bleiben wird. Mindestens wegen der coolen Kittel ...
Herzlichen Dank an Herrn Gabrysch und die angehenden Chemielaboranten der Berufsschule in der Sulzbacher Straße für das Ermöglichen der Versuche in ihrem Labor und ihre ebenso geduldige wie professionelle Anleitung.