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Erlanger Schülerakademie 2019 für besonders begabte und engagierte Lateinschüler*innen: Senecas „Hercules furens“ Cosima Dreher, Q 12

Wer Seneca in der Schule übersetzt, lernt ihn meist nur als großen Philosophen der Stoa kennen und viele wissen deshalb gar nicht, dass Seneca auch eine Vielzahl an Tragödien verfasst hat. Um Seneca einmal von dieser anderen, sehr überraschenden Seite kennenzulernen, traf ich mich am 11. und 12. Oktober 2019 mit 20, ebenfalls an Latein interessierten Schülern von verschiedenen Gymnasien aus ganz Mittelfranken in der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen. Zu dieser Veranstaltung wurde ich von meinem Lateinlehrer Herrn Mattner vorgeschlagen und danach von der FAU ausgewählt.

Ziel der Schülerakademie ist es, den Teilnehmenden vertiefte Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit des Faches zu geben, ihre Interessen und Begabungen in einer homogenen und besonders leistungsstarken Gruppe auf hohem Niveau zu fördern.

An beiden Tagen beschäftigten wir uns unter der Anleitung von Prof. Dr. Christoph Schubert ausgiebig mit dem Inhalt und den Hintergründen von Senecas Tragödie Hercules furens, die beschreibt, wie Herkules im Wahnsinn seine Familie umbringt.

In Erlangen angekommen verschafften wir uns zuerst einmal einen Überblick über Senecas Biografie und die Figuren des Stücks. Am Nachmittag konnten wir viel über das Theater- und Rezitationswesen im Alten Rom erfahren und befassten uns außerdem mit der ausführlichen Beschreibung der Unterwelt in der Tragödie. Den gelungenen und sehr interessanten Tag schlossen wir mit einem gemeinsamen Abendessen und einer lustigen Bowlingrunde ab. Den Samstag begann eine Gruppe der Teilnehmer mit der Übersetzung des Prologs, wobei wir den Originaltext Wort für Wort genau untersuchten und für uns auslegten. Währenddessen analysierte die andere Gruppe Teile des Stücks metrisch. Den Nachmittag verbrachten wir in verschiedenen Kreativworkshops, die alle großartige und teils witzige Ergebnisse hervorbrachten. So wurden unter anderem mehrere 6. Akte für die Tragödie verfasst und eine Szene des Hercules furens eingeübt und vorgeführt.

Insgesamt empfand ich diese beiden Tage an der Erlanger Universität als sehr gelungen und informativ und es bereitete mir viel Freude mit den anderen lateinbegeisterten Schülern ein Werk so genau zu untersuchen.