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Einblick in eine andere Religion

Bericht über das Projekt Sabbat-Sonntag-Ruhetag

Am 20.11.15 begrüßte Arie Rosen die Klassen 9a und 9b zu einem Vortrag über das Judentum, insbesondere über den Schabbat. Der gebürtige Frankfurter, der heute in Jerusalem lebt, erklärte uns ausführlich das Schabbatritual und zeigte uns die vielfältigen Kultobjekte. Als erstes schilderte er uns den besonderen Flair Jerusalems als Hauptstadt der drei monotheistischen Religionen, wo sich Viertel mit orthodoxen Juden mit denen der sehr weltoffenen Jugend abwechseln. Der Schabbat ist der rituelle Ruhetag im Judentum, an dem keine Arbeit verrichtet werden darf. Diese Arbeiten sind alle in der Tora, der heiligen Schrift, aufgezählt, darunter ist zum Beispiel, dass man kein Feuer anzünden darf, weshalb man aufgrund der Zündung beim Anlassen auch kein Auto fahren darf. Von einem Ruhetag zu sprechen ist eigentlich ungenau, denn der Schabbat dauert von Freitagabend bis Samstagabend, bis man drei Sterne am Himmel sehen kann. Am späten Freitagnachmittag geht man in die Synagoge. Bevor das darauf folgende Festmahl beginnt, entzündet man zwei Kerzen und beginnt den Schabbat. Während des Essens singt man Schabbatlieder, eines durften auch wir zusammen mit Herrn Rosen singen. Zum Ende des Abends wird ein Weinsegen gesprochen. Am nächsten Morgen geht man erneut in den Gottesdienst und isst danach traditionell zu Mittag. Orthodoxe Juden verbringen daraufhin den Nachmittag mit dem Studieren der Tora, der gemäßigte Jude verbringt Zeit mit seiner Familie, zum Beispiel geht er mit seiner Familie spazieren. Das Schabbatfest endet dann abends mit dem Aufgehen der ersten drei Sterne.

Insgesamt hat Herr Rosen uns sehr anschaulich geschildert, wie dieses Fest gefeiert wird. Besonders erfreulich war, dass er auf unsere vielen Fragen eingegangen ist. Ich denke, es war für alle sehr informativ, hatte aber auch seine Momente zum Schmunzeln, zum Beispiel, warum es koschere Kühlschränke gibt. Diese werden benötigt, weil in der modernen Auslegung des Arbeitsverbotes auch das Anschalten von Strom verboten ist. Nun geht aber bei den meisten Kühlschränken ein Licht an, wenn man sie öffnet. Das verstößt gegen die Regeln. Bei koscheren Kühlschränken kann man das Licht vor dem Schabbat ausschalten, weshalb man auch während des Schabbats den Kühlschrank benutzen kann. Auch stellt Herr Rosen den Bezug zum christlichen Sonntag her und brachte uns zum Nachdenken, wie wichtig es doch sei, wenigstens einen Ruhetag in der Woche haben und genießen zu können.

Uns hat der Vortrag große Freude bereitet, weshalb wir Herrn Rosen sehr herzlich danken und natürlich Herrn Mattner, der alles bestens organisiert und dieses Projekt ermöglicht hat. Vielen Dank auch an die beiden Sponsoren für dieses Projekt, der Hanns Seidel Stiftung und der Sparkasse Nürnberg.

Christoph Kroha, 9a