Unsere Alpenüberquerung mit dem Mountainbike hat am 14.07.24 in Mittenwald begonnen. Die Vorbereitungen auf dieses Projekt liefen allerdings schon über das ganze Schuljahr hinweg. Zu diesen gehörten das Finden und Buchen der Unterkünfte, der Reisemöglichkeiten für die Hin- und Rückfahrt, das Aufsuchen von Sponsoren, Teambuilding, die Gründung eines Instagram Accounts, um unser Abenteuer zu teilen und schließlich auch die sportliche Vorbereitung. Für letztere absolvierten wir mehrere Trainingsausfahrten, bei denen vom Verfahren bis zum platten Reifen alles dabei war. Außerdem hielten die Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmer Workshops, die uns über die Route, das Handeln bei Notfällen am Fahrrad oder die richtige Technik informierten.
So starten wir also gut vorbereitet unsere Alpenüberquerung bei bestem Wetter in Mittenwald. Und schon am ersten Tag erreichen wir bemerkenswertes: Obwohl es um 05:35 Uhr in Nürnberg mit der Regionalbahn losging, legen wir mit unseren Mountainbikes im weiteren Verlauf des Tages knapp1.500 Höhenmeter zurück, überqueren die deutsch-österreichische Grenze und bezwingen den Fernpass. Geschafft kommen wir in Imst an und gehen früh schlafen.
Die zweite Etappe führt uns entlang des Inns in das Ötztal. Nach der Mittagspause in Sölden fahren wir nur noch mit halber Mannschaft auf eine Höhe von über 2.000 Metern und nehmen nach einer abenteuerlichen Abfahrt teilweise den Bus, welcher uns zu unserem Quartier nach Obergurgl bringt. Nur ein kleiner Teil fährt die letzten Höhenmeter aus eigener Kraft. Mit vollständiger Gruppe lassen wir den kräftezerrenden Tag mit über 2100 Höhenmetern in den Beinen bei einem gemütlichen Abendessen beim Italiener ausklingen.
Der dritte Tag beginnt mit dem Anstieg auf das Timmelsjoch. Dabei gilt es die Passstraße ab Obergurgl mit 700 Höhenmetern am Stück zu bewältigen, die uns an spektakulären Bergen, Kühen und Schneeresten vorbeiführt. Nach der Mittagspause auf knapp 3000 Metern Höhe überqueren wir die italienische Grenze bei eisigem Wind und fahren dann fast nur noch bergabwärts ins sonnig warme Meran.
Der anspruchsvollste Anstieg der Woche erwartet uns am vierten Tag. Mit über 1200 Höhenmetern am Stück bezwingen wir den Gampenpass abseits der vielbefahrenen Passstraße auf einem Wurzelweg, in teils sehr anspruchsvollem Terrain. In dem Ort namens “Unsere Liebe Frau Im Walde” stärken wir uns anschließend gemeinsam und sammeln die Gruppe wieder, nachdem ein Teil an einer Weggabelung aus Versehen bergab, statt bergauf gefahren ist. Vorbei am Lago di Santa Giusta erreichen wir schließlich den verschlafenen Ort Tuenno, wo wir nach dem gemeinsamen Pizzaessen und einer kleinen Geburtstagseilage für Simon schlafen gehen. Nach einem sehr leckeren Frühstück ist er da, der letzte Tag unserer Alpenüberquerung. Und auch dieser hat es mit einigen Höhenmetern ganz schön in sich, doch der Gedanke an den Gardasee und die atemberaubende Landschaft Norditaliens sind eine tolle Ablenkung beim letzten Anstieg von über 600 Höhenmetern am Stück mit Steigungen von über 20%. Nach fünf Tagen Fahrradfahren, 360 Kilometern und 7.500 Höhenmetern in den Beinen, erreichen wir endlich den Gardasee und krönen uns mit einem erfrischenden Bad und einem gemeinsamen Abendessen.
Wir danken den Lehrern Frau Ranft, Herrn Klein und Herrn Kurzer, sowie unseren Sponsoren Uvex, Adelholzener, Belcando, Fruchtecke, Thorwart Jeske Stiftung, Stays Apartments, Hüttinger, Brochier Gruppe und Schmidt Optiker, welche uns diese Fahrt ermöglicht haben und uns dabei unterstützten, diese auch erfolgreich zu meistern. Dieses Erlebnis wird uns unvergesslich bleiben.
Lisa Olig