Das vergangene Schuljahr hielt ganz im Sinne des lebenslangen Lernens einen reichen Kanon unterschiedlicher Veranstaltungen bereit, der durch die Freunde des Melanchthon-Gymnasiums organisiert wurde:
Gleich zu Schuljahresanfang referierte Dr. Theodoros Radisoglu sehr kurzweilig darüber, wie es dazu kam, dass 1832 Otto von Wittelsbach der erste König Griechenlands wurde. Warum das so war, welche Marotten der gute Otto so hatte, und wie und warum er 1862 dann den Thron wieder verlor, fesselte einen großen Zuhörerkreis in der Box.
Spät im Oktober wandelten wir dann auf den Spuren der Mörder, Fälscher und Messerstecher durch die Nürnberger Geschichte. Anschließend im Henkerhaus über der Pegnitz bekam der eine oder andere in Anbetracht der mittelalterlichen Strafen eine Gänsehaut, die aber spätestens beim gastronomischen Ausklang wieder verflog.
Die Gänsehaut kam definitiv zurück beim Vortrag von Norbert Graf von der Naturhistorischen Gesellschaft, der uns bei Glühwein und Gebäck von Skeletten und Menschenopfern in den Höhlen der fränkischen Schweiz erzählte, und so den Zuhörern eine völlig unbekannte archäologische Welt direkt vor der Haustür eröffnete.
Die Spur von Tod und Verderben setzte sich dann im März mit einem ganz neuzeitlichen Thema fort: Dr. Norbert Gieseler erklärte anhand sehr eindrucksvoller Beispiele, welche ganz gravierenden Fehler man bei der Abfassung seines Testaments machen kann, und so aus dem letzten Willen etwas ganz anderes werden kann, als das was man eigentlich wollte.
Im April ging es dann (die Serie von Tod und Verderben musste ein Ende nehmen) in das Germanische Nationalmuseum, wo wir sehr engagiert durch eine kleine, aber sehr erlesene und kulturhistorisch bedeutsame Ausstellung von Rembrandts Radierungen geführt wurden. Die ungeheuer feine Linienführung und das faszinierende Spiel mit Hell und Dunkel, das der Künstler umgesetzt hat, haben die zahlreichen Teilnehmer sehr beeindruckt.
Zurück in die fränkische Unterwelt ging es dann im Juni, wo wir den neu eröffneten Nürnberger Kunstbunker im Burgberg besichtigt haben, und dort (wieder mit einer gewissen Gänsehaut ob der Raumtemperatur) erfahren haben, wieso gerade der Burgberg mit seinem verwirrenden Labyrinth ehemaliger Bierkeller so gut geeignet war, die Kunstschätze der Stadt durch die Zerstörungen und Wirren des 2. Weltkrieges zu bringen.
Aber nicht nur das Veranstaltungsprogramm, sondern auch die Förderung ganz unterschiedlicher Projekte der Schule im vergangenen Schuljahr war bemerkenswert:
Die Lebensgeschichte jüdischer Schüler unserer Schule wurde in einem sehr eindrucksvollen Projekt unter Leitung von Frau Switalski dokumentiert. Der Freundesverein hat für dieses herausragende Projekt die Übernahme der Druckkosten zugesagt.
Der Umbau der Biologie- und Chemie-Räume unserer Schule konnte durch neue Mikroskope und Projektionstechnik unterstützt werden. Damit ist die Technik auf dem neusten Stand.
Neue Lehrunterlagen für den Griechischunterricht hat Frau Beiche mit einem P-Seminar erarbeitet. Die Kosten für Kopiervorlagen und Lehrerexemplare hat der Freundesverein gerne getragen.
Zahlreiche wertvolle, alte Schriften in der Bibliothek unserer Schule befinden sich in einem traurigen Zustand. Geld für neue Einbände dieser hochrelevanten Sammlung konnte Herrn Geißendörfer für sein P-Seminar zugesagt werden.
Strenge Brandschutzauflagen für Schulhäuser haben es erforderlich gemacht, dass ein neues, sehr teures Schienensystem für die Präsentation der im Kunstunterricht erstellten Werke angeschafft wird. Es wäre schade gewesen, wenn die kreativen Werke, die in der Schule entstehen, nicht mehr hätten gezeigt werden können.
Mitte Juli schließlich haben wir eine Exkursion aller 9. Klassen nach Rosenheim zur außerordentlich sehenswerten archäologischen Landesausstellung über Alexander den Großen möglich gemacht, bei der die Schüler nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch in Workshops mit der Zeit Alexanders vertraut gemacht wurden. Ein spannendes Projekt, auch, weil die Fahrt nicht nur für die Schüler organisiert wurde, sondern im Sinne des generationenübergreifenden Lernens zahlreiche Mitglieder unseres Freundesvereins dabei waren.
Zwei weitere sehr wichtige Projekte unseres Freundesvereins sollen keinesfalls vergessen werden, auch wenn sie regelmäßig stattfinden: so läuft derzeit die Ausschreibungsphase des 6. Melanchthon-Wettbewerbs unter dem Motto „Schule der Begegnung“. Bis 5. November können Schulklassen der Region Projekte einreichen, die dann von einer hochkarätigen Jury bewertet und prämiert werden. Nachdem die letzten Wettbewerbe sehr spannende Projektideen aus ganz Franken hervorgebracht haben, sind wir schon sehr auf die diesjährigen Beiträge gespannt!
Darüber hinaus wurde unter der gemeinsamen Ägide von Schule und Verein der jährliche Studienbasar organisiert, der Schülern der Oberstufe die Möglichkeit gibt, sich über Berufsmöglichkeiten zu informieren, und so die Auswahl einer Karriere nach der Schule erleichtert.
Nicht zuletzt wurde auch der gesamte Internetauftritt des Freundesvereins endlich grundlegend überarbeitet: auf unserer komplett neuen Webseite sowie auf Facebook finden Sie nun ganz aktuell unsere Veranstaltungen, Mitteilungen aus den Abiturjahrgängen und viele weitere Informationen aus der Schule! Kommen Sie doch auch einmal bei den „virtuellen“ Freunden vorbei:
www.melanchthon-gymnasium.de/freunde-foerderer
Zusammenfassend können wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken, in dem der Freundesverein viel bewegt hat. Dabei reicht das Spektrum von der humanistischen Bildungsidee bis hin zur handfesten Förderung unserer Schule. Ein ganz herzliches Dankeschön gilt daher unseren Mitgliedern und Spendern, die all diese spannenden Projekte überhaupt erst möglich gemacht haben.
Blicken wir in die Zukunft: für das neue Schuljahr stehen wieder zahlreiche interessante Veranstaltungen und Projekte an. Dafür brauchen wir Sie! Bleiben Sie unserer Schule verbunden, werden Sie Mitglied bei den Freunden des Melanchthon-Gymnasiums, und unterstützen Sie unsere engagierte und gute Arbeit! Einen Mitgliedsantrag finden Sie gleich auf der nächsten Seite - Wir freuen uns auf Sie!
von Dr. Christian Lutzky, Freunde des Melanchthon-Gymnasiums