von Dr. Christian Lutzky, Freunde des Melanchthon-Gymnasiums
Wir alle kennen die Situation – man steht vor einer Aufgabe, die so groß ist, dass man meint, ihr überhaupt nicht gewachsen zu sein. Man zweifelt an sich selbst, warum hat man sich dieser so schweren Herausforderung überhaupt gestellt? Wie schafft man die nächste Klausur? Die Abiprüfung? Die Studienabschlussarbeit? Die Dissertation? Wie isst man einen Elefanten? – „How do you eat an Elephant?“
Jenseits des Atlantiks hat Frank Cody vor fast 100 Jahren im Jahr 1921 diese Frage mit „Bite by bite“ beantwortet – Bissen für Bissen – und damit ein sehr bekanntes amerikanisches Sprichwort geprägt. Man fängt also mit kleinen Häppchen an und mit der nötigen Ausdauer und Disziplin bekommt man auch eine Aufgabe, die einem allein durch ihre Existenz zu Anfang jeden Mut und jede Energie geraubt hat, in den Griff. Es ist vielleicht bezeichnend, dass Cody leitender Direktor des Schulbezirks Detroit war, und daher jeden Tag am Bildungssystem arbeitete.
Ich habe noch einen anderen Ansatz für die Lösung des Elefantenproblems: mit Freunden. Das ist zweifelsohne keine gute Idee, wenn es um eine schlecht vorbereitete Griechisch- oder Mathe-Klausur (beziehungsweise in meinem persönlichen Fall in der achten Klasse um diese unvorbereitete Erdkunde-Ex über den Wasserbüffel) geht. Aber es ist eine sehr gute Idee, wenn es um große Projekte an unserer Schule geht, die der ganzen Schulfamilie nutzen – gerade solche, die eben nicht aus den knappen Kassen unserer Kommune gestemmt werden können.
Und genau bei solchen Projekten sind wir als Freundes- und Förderverein des Melanchthon-Gymnasiums dieses Jahr wieder sehr aktiv und erfolgreich gewesen. Zusammen mit engagierten Lehrern, Schülern und Ehemaligen ist uns ein breiter Fächer von Projekten an Schule gelungen, die so an anderen Schulen schlicht aus Geldmangel scheitern.
Für Konzerte und Auftritte unserer Musik- und Theatergruppen haben wir ein Tonmischpult und Stolperschutzleisten beschafft. Für den Erdkunde-Unterricht ist eine sogenannte „Gesteinskiste“ gedacht, in der die verschiedenste Gesteinssorten für die Schüler im Unterricht greifbar werden. Im Bereich des Umweltschutzes haben wir das Projekt „REdUSE“ fördern können, das Ansätze zu umweltgerechtem Verhalten vermittelt. Mit dem N-Blame-Projekt wurde weiterhin der friedliche und mobbingfreie Umgang an der Schule unterstützt. Auch der Sport ist dieses Jahr nicht zu kurz gekommen: Wir haben die Kosten für verschiedene Trikots unserer erfolgreichen Hockey- und Basketball-Mannschaften übernommen und diverse Bälle beschafft. Finanzielle Unterstützung bekamen ebenfalls engagierte P-Seminare in den Fächern Kunst und Physik. Und auch die 4. Nürnberger Bildungsrede von Prof. Dr. Maurer zum Thema „Gymnasium 4.0 – Digitalität und / oder Mündigkeit?“ in St. Egidien konnten und durften wir wieder finanziell unterstützen.
Auf der Wunschliste standen auch Materialien für die Medienkompetenzschulung am Melanchthon-Gymnasium. Das hat sicherlich in einer Zeit, wo Influencern im Internet plötzlich bundespolitische Bedeutung zukommt, eine sehr hohe Relevanz. Ein humanistisches Gymnasium muss kritische Denkansätze gegenüber schön präsentierten, aber deswegen noch lange nicht richtigen Botschaften vermitteln, die das Internet in einer sagenhaften Vielfalt anbietet. Die Fähigkeit, etwas kritisch zu hinterfragen, eigene, unabhängige Informationen zu recherchieren und sich daraus eine begründete Meinung und Konsequenzen für das eigene Verhalten herzuleiten, kann nicht hoch genug bewertet werden. Die heutigen Bauernfänger und Meinungsmacher kommen fast immer mit ach so trendigen und modernen Botschaften daher, die aber einer tiefgründigen Prüfung sehr oft nicht standhalten.
Zurück zum Thema … dieses Jahr zeichnet sich am Horizont auch schon ein neuer Cody’scher „Elefant“ ab – ein Großprojekt, wo wir der Schule intensiv unter die Arme greifen möchten: die Neugestaltung des Schulhofs. Die riesige Teerfläche ist weder perfekt für die Pause, noch für den Sport. Ich erinnere mich an die eine oder andere Sportstunde aus der ich nach einem Foul mit einer Schürfwunde heimkam. Wir als Freundesverein haben uns insbesondere die Erhaltung des historischen Straßenbahnwagens auf die Fahne geschrieben, der seinerzeit mit sehr großem Engagement unseres Vereins aufgestellt wurde, ein wirklicher Blickfang ist, und unsere Schule zu etwas ganz Besonderem macht! Nicht zuletzt wurde er vor wenigen Jahren mit viel Schüler-Engagement und unseren Mitteln von außen neu gestaltet. Wir sind gespannt, wo wir uns bei der Neugestaltung des Schulhofes sonst noch einbringen können!
Um all diese Aufgaben und Herausforderungen gemeinsam mit unserer Schule und den Schülern zu stemmen, brauchen wir unbedingt Sie!
Denn nur durch Sie sind wir in der Lage, diese Masse von Projekten und Ideen umzusetzen! Helfen Sie uns, die Schule zu unterstützen, das humanistische Gedankengut voranzubringen und das lebenslange Lernen zu fördern. Eine Mitgliedschaft bei den „Freunden“ ist für Abiturienten bis fünf Jahre nach dem Schulabschluss kostenlos, und kostet auch danach nur 15 € pro Jahr. Auch Eltern aktueller Schüler sind herzlich bei uns willkommen - Sie helfen bei einer guten Sache, denn wir sind als gemeinnützig anerkannt! Das aktuelle Beitrittsformular und viele andere Informationen finden Sie auf der nächsten Seite und im Internet unter:
https://www.melanchthon-gymnasium.de/freunde-foerderer/
Frank Cody schaffte es im Übrigen in jahrelanger Arbeit und mit Hilfe zahlreicher Unterstützer die Wayne University in Detroit zu gründen, und wurde deren erster Präsident. Vielleicht ist unser Elefant etwas kleiner, aber zusammen können wir das Melanchthon-Gymnasium auch noch ein gehöriges Stück weiterbringen! Helfen Sie uns dabei, unsere Schule zu etwas Besonderem zu machen, und essen auch Sie einen Bissen des Elefanten, indem Sie uns finanziell oder tatkräftig unterstützen.
Und für alle Elefanten in Ihrem Leben drücken wir Ihnen ganz fest die Daumen und wünschen Ihnen die benötigte Kraft und Energie!