„Was ich meistens tue, ist, nichts zu tun“: „Alice im Bett“ von Susan Sontag (1991)
London, Ende des 19. Jahrhunderts: In ihrem Schlafzimmer hat sich Alice in ihr Bett zurückgezogen und widersetzt sich den erfolglosen Bemühungen ihrer Krankenschwester und Freundin, sie in das gesellschaftliche Leben zurückzuführen. Alice bleibt liegen und reist in ihren Gedanken zu vergangenen Familienmitgliedern und erwünschten Orten, die sie in der Wirklichkeit so klar nicht hätte erreichen können: ein Sieg der Imagination.
So erinnert sie sich an eine Begegnung mit ihrem Vater, den sie um Erlaubnis bittet, sich umbringen zu dürfen. Mit wenigen Bedenken bitte er sie nur darum, den Suizid behutsam durchzuführen, damit die Hinterbliebenen nicht zu sehr betrübt werden.
Ein Treffen mit bedeutenden Frauengestalten des 19. Jahrhunderts sowie der Gralsbotin Kundry bietet in der Vorstellungswelt der hochsensiblen Intellektuellen Trost und Rat. In einem vortrefflichen Monolog bereist sie Rom, wo sich Gegenwart und Vergangenheit begegnen. Ein Teil der Realität dringt letztlich mit einem jungen Einbrecher in ihr Schlafzimmer ein.
Das erste Theaterstück der berühmten amerikanischen Autorin und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels, ein Stück über Frauen und über die Kraft der Vorstellung.