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Inszenierung 2008 - William Shakespeare: Der Sturm

Das Stück

 

Prospero, dem Herzog von Mailand, liegen die Lehren seiner Bücher mehr am Herzen als die Regierungsgeschäfte, die er seiner Schwester Antonia überlässt. Die jedoch hat nichts Besseres zu tun, als sich mit dem König von Neapel, Alonso, zu verbünden und Prospero zu stürzen. Ausgestattet mit nichts als seinen Büchern, werden Prospero und seine Tochter Miranda in einem morschen Schiff aufs Meer hinausgeschickt. Doch Prospero, der durch seine Bücher magische Kräfte erworben hat, macht sich mit Hilfe seiner „Kunst“ die Wesen auf einer einsamen Insel untertan. Den Luftgeist Ariel, den die böse Hexe Sycorax in einem Baumstamm eingesperrt hatte, befreit er und zwingt ihn in seinen Dienst. Caliban, dem ungeschlachten Sohn von Sycorax, will er zunächst in einen „zivilisierten“ Menschen verwandeln. Als der „Wilde“ allerdings Miranda zu vergewaltigen versucht, erniedrigt er ihn mit Hilfe seiner Geister zum Sklaven. Als zwölf Jahre später ein Schiff mit Antonia, Alonso, seinem intriganten Bruder Sebastian, Ferdinand, dem Sohn des Königs, und Mitgliedern des Hofstaates in der Nähe der Insel kreuzt, löst Prospero durch magische Kräfte einen Sturm aus. Das Schiff kentert, die Passagiere werden an land gespült und irren auf der Insel umher. Jetzt setzt Prospero wieder seine Geister ein, um in seinen Widersachern Lernprozesse anzuregen und ihr Gewissen zu wecken. Zunächst führt er eine Begegnung zwischen Ferdinand und Miranda herbei, und wunschgemäß verlieben sich die beiden ineinander. Doch ehe Ferdinand Miranda zur Frau nehmen kann, stellt Prospero ihn auf die Probe, indem er den Königssohn niedrige Arbeiten eines Knechts verrichten lässt. Ariel erscheint Alonso, Sebastian und Antonia und hält ihnen ihre Vergehen gegen Prospero vor, deren Sühne nun Ferdinands Tod sei. Während Alonso nun Verzweiflung und Reue empfindet, bleiben Antonia und Sebastian für die Stimme des Gewissens taub; sie planen sogar, den jetzt vermeintlich kinderlosen König zu töten, damit Sebastian den Thron von Neapel besteigen kann. Inzwischen begegnet Caliban dem betrunkenen Kammerdiener Stephano und dem Hofnarren Trinculo; sie beschließen, Prospero zu ermorden und die Macht auf der Insel an sich zu reißen. Durch Ariel erfährt Prospero von dem geplanten Anschlag. Dieser hat nun endgültig in die Verbindung zwischen Ferdinand und Miranda eingewilligt. Die Erinnerung an Calibans Mordpläne führt ihm die Grenzen seiner „Kunst“ vor Augen: Er kann damit die Menschen beherrschen und schrecken, die Welt aber nicht verändern.

Als ihm Ariel vom Elend seiner Feinde berichtet, die im Bann seines Zaubers schmachten, wird Prospero endlich von Mitleid ergriffen. Er fasst den Entschluss, seinen Feinden zu vergeben und der Magie abzuschwören.

Der Beschluss, sich von nun an dem wirklichen Leben mit seinen Widersprüchen zu stellen und auf seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, wird noch einmal in Prosperos Epilog deutlich.