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Inszenierung 2013 - Arthur Miller: Hexenjagd

Hexenjagd

 

In dem kleinen Städtchen Salem überrascht der Pfarrer Samuel Parris seine Tochter Betty, seine Nichte Abigail Williams und einige andere Mädchen bei einem okkulten Ritual im Wald.

Einige der Kinder scheinen sich nicht von dem Schock der Entdeckung zu erholen. Sie werden ohnmächtig und krank, was nur von ihnen vorgetäuscht wurde, um sich selbst zu schützen. Da die „Krankheiten“ der Kinder nicht von Ärzten zu erklären sind, entsteht schnell das Gerücht von übernatürlichen Ereignissen, von Teufelsbeschwörung und Hexerei.

Pastor Parris beauftragt Pastor Hale, einen Teufelsspezialisten, der Krankheit seiner Tochter auf den Grund zu gehen. Die Mädchen, allen voran Abigail, merken sehr schnell, dass sie sich selbst vor Strafe bewahren können, wenn sie andere beschuldigen, sie zu ihrem verbotenen Tun getrieben zu haben. Sie nennen wahllos Namen von Gemeindemitgliedern, die angeblich mit dem Teufel im Bund stehen, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.

Der Stellvertreter des Gouverneurs, Danforth, und sein Assistent Richter Hathorne eröffnen das Gericht in Salem. Hauptzeugen sind die Mädchen, die bald halb Salem als Hexen denunzieren. Der Bauer John Proctor durchschaut jedoch diese Lügen und warnt davor, den Anklagen der Mädchen Glauben zu schenken. Abigail, die ein persönliches Interesse an Proctor hat, da er eine Affäre mit ihr hatte, klagt seine Frau Elizabeth wegen Hexerei an. Elizabeth wird verhaftet.

Proctor versucht mit Hilfe seiner Magd Mary Warren, seine Frau zu retten und vor Gericht zu beweisen, dass Abigail und die Mädchen lügen. Anfangs gesteht Mary, dass das Verhalten der Mädchen Vortäuschung ist, doch unter dem Druck der Mädchen und einem neuen gespielten Anfall kann sie die Wahrheit nicht durchhalten. Proctor gesteht seine ehemalige Beziehung mit Abigail und versucht, Richter Danforth von ihrem Hass auf Elizabeth zu überzeugen. Dieser lässt Elizabeth kommen und befragt sie. Doch Proctors Frau, die seine Ehre retten will, behauptet, dass es kein Verhältnis gegeben hätte. Während sie abgeführt wird, offenbart John ihr sein Geständnis. Mary bricht zusammen. Sie beschuldigt nun Proctor, mit dem Teufel im Bund zu sein und sie zum Geständnis gezwungen zu haben. Proctor wird sofort verhaftet und zum Tod verurteilt. Hale, der Zweifel an Proctors Schuld hat, verlässt das Gericht.

Aufstände in Andover ändern die Situation. Parris befürchtet auch einen Aufstand in Salem. Außerdem sind die Mädchen, allen voran Abigail, geflohen. Das Gericht erkennt nun seinen Irrtum. Doch sie können den Verlauf der Ereignisse nicht mehr aufhalten, da sonst deren Autorität und Respekt verloren gehen würde. Danforth, der sein Gesicht nicht verlieren will, hofft, dass der zurückgekehrte Hale es schafft, Proctor und die anderen zu einem Geständnis zu bringen. Proctor gesteht tatsächlich, zerreißt jedoch zuletzt das Geständnis und bezeichnet es als Lüge. Er und die anderen werden gehängt.

Die Entwicklung der Ereignisse zeigt sich auch besonders am kirchlichen Verhalten. Während Pastor Parris aus Angst, seine Autorität zu verlieren, einfach zusieht, reicht Richter Danforth der Glaube der naiven, eigentlich unglaubwürdigen Mädchen, um Hexerei der Angeklagten anzunehmen und sie zu verurteilen. Nach Beginn und Verselbstständigung des Prozesses verharrt er in seiner starren Haltung und glaubt, nicht mehr zurückzukönnen. Seine Eitelkeit und Unfähigkeit, als Autoritätsperson seinen Irrtum einzugestehen, macht es ihm unmöglich, das Aburteilen von unschuldigen Bürgern zu beenden. Nur Pastor Hale kommt zur Einsicht und versucht unschuldige Leben zu retten, doch er muss verzweifelt erkennen, dass er gegen diese Ereignisse, den Wahn, nicht ankommt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hexenjagd_(Drama)

Leitung: Marcus Spangehl

Probefotos: Marcus Spangehl