Orientalische Grazie und offenes Gespräch: SMV Aktionstag gegen Antisemitismus
Zur offiziellen Verleihung der Plakette „Schule ohne Rassismus/ Schule mit Courage“ hatte die SMV des Melanchthon-Gymnasium auf Anregung von Frau Dr. Switalski durch die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg die Möglichkeit eine farbenfroh-poetische Tanzgruppe aus Givatayim bei Tel Aviv in der Turnhalle begrüßen zu dürfen. Die 24 Tänzer und Tänzerinnen haben orientalischen Flair und israelisches Temperament in den gezeigten Horas, traditionellen Volkstänzen, verbreitet und durch ihr künstlerisches Tun eine wunderbare Brücke zum gegenseitigen Gespräch über unterschiedliche Lebensweisen, Sicherheitsvorstellungen und Erfahrungen gebaut. Die anwesenden 200 Schüler und Schülerinnen der Mittelstufe wurden zudem vom Verleiher der Plakette aufgefordert sich den Zielen von Schule ohne Rassismus auch im täglichen Umgang zu verpflichten. Null Toleranz für Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung ist zum Motto des Tages und der Schule erhoben worden. Janis Winkler hat als erster Schülersprecher den Prozess zur Auszeichnung als SOR/SMC wesentlich mitgeprägt und betonte auch bei seiner eindrücklichen Rede vor der Schulöffentlichkeit und den anwesenden Gästen der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg die Notwendigkeit der Selbstverpflichtung auf humanistische Werte. Er fand sehr klare Worte gegen jegliche Intoleranz und Menschenverachtung. "Es muss für immer unser Ziel sein dem Antisemitismus in jeder Form, sei er Rechts-, Links-, oder Islamistisch geprägt, die Stirn zu bieten! Denn trotz der Bemühungen gibt es noch heute Stimmen, die den Antisemitismus tolerieren oder gar anheizen. In Deutschland werden innerhalb der drittgrößten Partei, der AfD weiterhin antisemitische Ressentiments gehegt. Selbst in der Musik werden radikal antisemitische Raptexte zu gefeierten Zitaten. Die Rapper Fand Bang und Kollegah behaupten mit ihren judenfeindlichen Songtexten, die im Jahr 2018 erschienen sind nur provozieren zu wollen. Ich behaupte, dass diese Songtexte die Grenzen der Provokation verlassen und große Radikalisierungsgefahr für jugendliche Fans mit sich bringen. Und auch wenn Zensur sicherlich nicht der richtige Lösungsweg ist bleibt eines zusagen: Unsere demokratische Toleranz darf kein Freibrief für Intoleranz sein, nicht für Fremdenhass, nicht für Judenhass, nicht für Menschenhass!“