Schulleben

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Von der Angst und dem Grauen in Schützengräben

Museen sind toll. Wirklich!

Es gibt wenig Wege, Schülern Geschichte so eindrucksvoll und intensiv zu vermitteln wie mit einem Museumsbesuch. Deswegen unternahm die bilinguale Geschichtsgruppe der 9. Klassen unter der Leitung von Frau Dr. Kirchner-Feyerabend im Okober 2017 einen Ausflug in das Bayerische Armeemuseum nach Ingolstadt, in dem vor allem der 1. Weltkrieg thematisiert wird.

Wir brachen nach der 5. Unterrichtsstunde mit dem Zug auf, um nach circa einer Stunde in einem  imposanten Festungsbau untergebrachten beeindruckenden Museum anzukommen, welches in einem wunderschönen Park nahe der Donau steht.  Dann folgten fünf Stunden voller interessanter, informativer, erschreckender und beängstigender Geschichten rund um den 1. Weltkrieg. Uns wurden zahlreiche Hintergrundinformationen, erschütternde Details und Verknüpfungen durch eine wirklich wunderbare Führung unserer Lehrerin nahegebracht.  Vor allem die Bilder und das Filmmaterial trieben mir persönlich manchmal fast die Tränen der Angst, des Unbegreiflichen und der Fassungslosigkeit in die Augen. Bedrückend war die Stille, die nach so manchen Videos herrschte, eine Stille, die - sind wir mal ehrlich – bei uns Schülern eher selten vorkommt, und das Gewicht des Gehörten und die Macht der Bilder verdeutlichte.

Ein besonderes Erlebnis war der Eindruck in einem rekonstruierten Schützengraben zu stehen: Es ist ja schon schlimm, sich die damaligen Zustände im Unterricht nur vorzustellen, aber da sitzt man schließlich wohlbehütet in seiner Schulbank …

Das fahle Licht und die Stacheldrahtzäune selbst zu sehen, auch wenn nur nachgestellt, und zu wissen, dass es lebensgefährlich für die Soldaten war, auch nur einem Zentimeter zu hoch aus dem Schützengraben zu ragen, das war schauderhaft. Und jetzt waren wir eine Schülergruppe, die Krieg nur aus den Medien kennt und nicht  in ständiger Angst vor Tod und Verstümmelung Wind, Regen, Kälte oder Feuchtigkeit ausgesetzt waren. Wir hörten nicht die Schüsse, die Schreie der Verwundeten, sahen nicht die blutigen Überreste eines Kameraden.

Im Museum konnte man all das, auf eine seltsame Art, ein wenig spüren und eine vage Ahnung davon bekommen. Ich sage nicht, dass ich nachvollziehen kann, wie die Soldaten, die oft nicht viel älter als wir waren, sich gefühlt haben müssen. Ich kann nur meine eigenen Gefühle reflektieren und vermuten, dass die Ängste der Menschen, die dort jahrelang lebten, kämpften und starben, noch tausendmal intensiver und grausamer als die meinen gewesen sein müssen.

Ich danke Frau Kirchner-Feyerabend im Namen aller teilnehmenden Schüler sehr für diesen anderen und uns in Erinnerung bleibenden Einblick in die Gräuel der deutschen Geschichte.

Mara Streb, 9. Klasse