2009-2011: W-Seminar „Chemie der Metalle“
Als Teil der neuen Oberstufe fanden in der 11. Jahrgangsstufe 2009/2011 erstmals wissenschaftspropädeutische Seminare, kurz W-Seminare, statt.
Im W-Seminar „Chemie der Metalle“ starteten 16 motivierte Schülerinnen und Schüler.
Ziel des Seminars war es, den Teilnehmern die Möglichkeit zu eröffnen, grundlegende und exemplarisch vertiefte Methoden- und Fachkompetenz in Chemie zu erlangen. Auf den Grundkenntnissen zur Chemie der Metalle aus der Mittelstufe aufbauend, wurden theoretische Inhalte erweitert. So lernten die Schüler zum Beispiel durch die Anwendung des Energiebändermodells zu erklären, welche Festkörper metallische Leiter, Isolatoren oder Halbleiter sind.
Da die W-Seminare im ersten Halbjahr der 11. Jahrgangsstufe am späteren Nachmittag, in der 9. und 10. Stunde, stattfanden, lag der Schwerpunkt dieses Seminars weniger auf „rein kognitivem Input“, als vielmehr auf dem Erwerb von Methodenkompetenz. Vom sicheren Umgang mit Gasbrenner und Laborgerät, über die von den Schülern selbst durchgeführte Darstellung diverser Metalle, einer Reihe von Nachweisverfahren bis hin zur Analyse von Lebensmitteln: Schüler untersuchten beispielsweise, ob sie den höheren Sauerstoffgehalt in damit angereichertem käuflichen Mineralwasser („active O2“™) auch chemisch durch die Oxidation von Metallionen nachweisen können. Durch das selbständige Experimentieren erweiterten und vertieften die Schüler die im Unterricht erworbenen Inhalte.
Die Verhüttung von Eisenerz in einem selbst gefertigten Rennherd stellte wohl den experimentellen Höhepunkt des Seminars dar.
Begleitende Referate zu Themen wie „Metallurgie in der Bronzezeit“ oder „Das High-tech Produkt Konservendose“ beleuchteten auch archäologische, kulturhistorische und werkstoffwissenschaftliche Aspekte des Rahmenthemas.
Eine Exkursion führte das Seminar an die Universität Regensburg. Neben einem Rundgang über den Campus und den Besuch der Mensa erhielten die Schüler eine Einführung zur Literaturrecherche und Fernleihe.
Ab Februar 2010 erstellten die Schüler auf dieser Grundlage ihre Seminararbeiten. Die Themen der Seminararbeiten reichen dabei von „Gitterstrukturen der Metalle – Ästhetik einer Stoffklasse“ über „Erzlaugung durch Archaea“ bis zu „Metalle in Leuchtmitteln – von Edison bis OLED“.
Betreuende Lehrkraft: StR Sebastian Haas