Schuljahr 2021/2022

/ / / Schuljahr 2021/2022

Von der Bedeutung guter und schlechter Erinnerungen

Der erweiterte Vorstand der Freunde und Förderer des Melanchthon-Gymnasiums: (von links nach rechts) Dr. Hermann Lind (Schulleiter); Irene Kreßel (Schatzmeisterin); Renate Ostner (1. Vorsitzende); Dr. Christian Lutzky (2. Vorsitzender); Dr. Sebastian Helbig (Delegierter des Elternbeirats)

von Dr. Christian Lutzky, Verein der Freunde und Förderer des Melanchthon-Gymnasiums

„Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.“ sagt die böhmisch-österreichische Autorin Marie von Ebner-Eschenbach, der man sicherlich nachsagen kann, dass sie kein deutscher Shakespeare geworden ist, obwohl sie das so nachdrücklich anstrebte. Gleichzeitig hat sie uns aber mit sehr scharfen Blick, in einer Zeit, wo schreibende Frauen etwas unerwartetes und besonderes und nicht sonderlich akzeptiert waren, vermocht, ein Gefühl für die Charaktere und Perspektiven des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu geben.

Das Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach, die auch eine Aktivistin des Humanismus war, trifft auf uns, die Freunde des Melanchthon-Gymnasiums ziemlich gut zu. Sind nicht die meisten unserer Mitglieder ehemalige Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern sowie aktuelle Schülerinnen und Schüler? Auch wenn beim einen oder anderen die Zeit seit dem Abitur sicherlich wohlwollende Schleier über die Schulzeit legt: Wer mag schon behaupten, dass er ausschließlich nur glückliche Momente im ehrwürdigen Gebäude an der Sulzbacher Straße hatte?

Der Autor dieser Zeilen denkt da gleich wieder an den Moment, wo er ahnungslos und unvorbereitet in der Erdkunde-Ex über den Reisanbau Asiens saß. Und schließlich für die zweifelsohne lobenswerte Idee, sein Problem im Team zu lösen, das Blatt mit einer 6 abgenommen bekam. Oder: Wer von uns träumt nicht gelegentlich nächtens von einer besonders bösen Matheschulaufgabe?

Doch hat uns die Schulzeit ganz nebenbei und im Vorübergehen viele Dinge mitgegeben und ermöglicht, die für uns heute oft noch bedeutsam sind: den humanistische Geist, grundlegende Einstellungen und Lebensprinzipien.

Und trotzdem, trotz und wegen dieser Erinnerungen stehen wir zu unserer Schule, und fördern sie als Verein der Freunde und Förderer tatkräftig und engagiert:

Für das Seminar „Astrofotografie“ haben wir eine moderne Astro-Kamera angeschafft, die den Teilnehmern den fotografischen Blick in weite Fernen unserer Galaxie ermöglichen wird. Ein anderes Seminar hatte sich vorgenommen, zeitgemäße und ergonomisch sinnvolle Sportgeräte zu entwickeln und diese dann selbst zu bauen – wir haben die Materialkosten getragen. Einen neuen Hofmann’schen Zersetzungsapparat haben wir für die Chemie angeschafft, damit die Schülerinnen und Schüler die Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff besser lernen und verstehen können. Dem Archivkreis der Schule, der aufwändig handschriftliche Schulakten aus dem 19. Jahrhundert (in deutscher Kurrentschrift!) aufbereitet, haben wir eine professionelle Arbeitsstation und die passende Software gekauft.

Aber nicht nur Lehr- und Lernmaterialien, die der Sachaufwandsträger nicht zahlen darf, kann oder will stehen in unserem Investitionsplan, auch Erlebnisse: So haben wir eine Lesung des Autors Dirk Reinhardt („Train Kids“) möglich gemacht. Die Kennenlerntage der neuen 5. Klassen, erwiesenermaßen elementar für den Zusammenhalt und die Teambildung in einer Klasse, führten dieses Jahr in die Lias-Grube in der Fränkischen Schweiz, und wurden durch unseren Verein ebenfalls bezuschusst.

Endlich konnte die Schule dieses Jahr mit großer Resonanz bei Ausstellern und Interessenten wieder einen Studienbasar veranstalten, der in bewährter Form die vielfältigen Berufs- und Studienperspektiven für Absolventen aufzeigt. Dabei erwies sich deutlich, dass Online-Veranstaltungen weiterhin nicht das persönliche Gespräch und die persönliche Beratung ersetzen können und werden. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Ausstellern und der engagierten Organisation durch die Schule!

Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war zweifelsohne die gut besuchte 6. Nürnberger Bildungsrede, dieses Jahr von einem sichtlich gut gelaunten und engagierten Ulrich Maly in St. Egidien gehalten, zum Thema „Bildung gegen Populismus“. Auch hier engagieren sich die Freunde des Melanchthon-Gymnasiums seit Jahren tatkräftig. Kehren wir zu Marie von Ebner-Eschenbach zurück: „Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.“ Und das wollen wir bei den Freunden des Melanchthon-Gymnasiums uns zweifelsohne nicht nachsagen lassen. Deswegen bleiben wir am Ball und werden – mit Ihrer tatkräftigen und finanziellen Unterstützung – auch weiterhin aktiv die Schule unterstützen!

Das ist ein Versprechen, denn unsere Mitgliederversammlung im Mai 2022 hat das bewährte Vorstandsteam bestätigt. Wir freuen uns auf viele neue Ideen und Projekte aus, für und mit der Schule! Ein großes Thema wirft da seine Schatten schon voraus: der neu gestaltete Schulhof soll noch gemütlicher und mehr Sitz- und Lerngelegenheiten bieten. Dafür haben wir bereits Pläne geschmiedet!

Ach ja: die Freunde des Melanchthon-Gymnasiums sind jetzt auch ganz neu bei Instagram: @freunde_melanchthon heißen wir dort! Wenn auch Sie Ihre Verbundenheit mit unserer Schule zeigen möchten, dann werden Sie doch einfach Mitglied! Der Jahresbeitrag beträgt nur € 15, für Absolventen ist die Mitgliedschaft bis 5 Jahre nach dem Abitur komplett kostenlos. Spenden werden natürlich immer sehr gerne gesehen! Einen Mitgliedsantrag finden Sie auf der folgenden Seite. Und auch hier gebe ich Ihnen noch ein Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach mit auf den Weg: „Zwischen Können und Tun liegt ein großes Meer und auf seinem Grunde gar oft die gescheiterte Willenskraft.“ Lassen Sie die Unterstützung der Schule nicht an fehlender Willenskraft scheitern!

Wir freuen uns auf Sie!

WWW: melanchthon-gymnasium.de/freunde-foerderer/

Facebook: www.facebook.com/MGNFreunde

Instagram: www.instagram.com/freunde_melanchthon/