21 Werke von (und über) Philipp Melanchthon, die in 19 Büchern der Alten Gymnasialbibliothek des MGN enthalten sind. - Eine interaktive Photo-Ausstellung anlässlich des Schuljubiläums in der Zentral-Bibliothek des MGN von Johannes Geißendörfer

In der Alten Gymnasialbibliothek des MGN konnten 21 Werke von oder über Philipp Melanchthon ermittelt werden, die das vielfältige Schaffen des Namensgebers der Schule, seine Würdigung durch Zeitgenossen und auch sein Aussehen verdeutlichen. Die Werke stammen meistens aus dem 16. Jahrhundert, eines sogar aus dem Jahr 1526 und betreffen insbesondere Theologie, lateinische und griechische Philologie (Kommentare, Textausgaben, Einführungen, Übersetzungen griechischer Texte ins Lateinische), Rhetorik, antike Gewichte und Maße, Gesetze, Geschichtschreibung und den Kalender der Griechen und Römer. Zu den Zeitgenossen, die Philipp Melanchthon würdigten, gehören Joachim Camerarius, der erste Schulleiter und Griechischlehrer der Oberen Schule bei Sankt Egidien, und Helius Eobanus Hessus, der dort der erste Lehrer für lateinische Poesie war. Melanchthons Aussehen dokumentieren mehrere Holzschnitt-Portraits auf Titelblättern einzelner Werke. Interaktiv ist die Ausstellung deshalb, weil man per Handy oder Tablet mit Hilfe von QR-Codes, die bei den Abbildungen interessanter Seiten der einzelnen Werke auf den Plakaten vorhanden sind, problemlos zu identischen oder ähnlichen digitalen Büchern der bayerischen Staatsbibliothek gelangt, die im Internet zur Verfügung stehen.

Die Ausstellung und der sie umfassend darstellende Begleitband sollen einen Eindruck davon vermitteln, wie die Bücher, die Seiten, die Schriftsätze des 16. Jahrhunderts und die Werke von und über Melanchthon aus der Alten Gymnasialbibliothek wirklich aussehen und welche Besonderheiten außerdem die Bücher zu bieten haben – z. B. drei Holzschnitt-Portraits Melanchthons, Signete (wappenartige Drucker- oder Verlegermarken) oder künstlerisch wertvolle Quellenangaben wie die handgemalten Wappen der Patrizierfamilie Welser oder die Etiketten der den Kirchen zugeordneten ehemaligen Lateinschulen Schola Laurentiana, Schola Sebaldina, Schola ad Spiritum Sanctum und Schola Aegidiana. Auch die Einbände der Bücher weisen Besonderheiten auf wie z. B. ein eingeprägtes beschriftetes Wappen des Sebald Welser. Sebald Welser stiftete 1581 als erster seiner Familie der Schola Aegidiana Bücher, darunter die bekannte Stifterbibel mit Stiftungstext und allegorischem Aquarell.

Die Ausstellung befindet sich im Seitenraum der Zentral-Bibliothek und umfasst 15 Bilderrahmen mit jeweils vier Seiten im Format A 3, die ab Seite sieben nach der Erklärung der Elemente des unten vorhandenen Ausstellungs-Plakats vollständig nummeriert sind. Dies wird wie die unten auf zwei Photos vorhandene Ausstellungs-Übersicht die Orientierung erleichtern. Die Übersicht ist wie die Einführung auch im ersten Rahmen der Ausstellung enthalten. Bei einem Besuch der Ausstellung ist zu beachten, dass die Rahmen auf der rechten Seite mit dem ersten beginnend  von rechts nach links angeordnet sind und dass der zweite Teil wieder vorne beginnend von links nach rechts angeordnet ist. Im eigentlichen Jubiläumszeitraum ist geplant, in Vorraum der Alten Bibliothek in einem Schaukasten einzelne Original-Bücher aus dem 16. Jahrhundert in Rahmen von Führungen zu zeigen. Flankiert wird die Ausstellung durch das im Schaukasten vor dem Lehrerzimmer vorhandene Postkarten-Projekt, das Highlights der Ausstellung im Postkartenformat und zur besseren Lesbarkeit in A 4 zeigt. Auch das QR-Code-System kann hier bereits getestet werden. Eine beispielhafte Postkarte finden Sie unten. Ich danke Herrn Mike, dem Hausmeister des MGN, herzlichst für seine akribische und stilvolle Arbeit beim Aufhängen der Bilderrahmen.

                                                                     Johannes Geißendörfer, Betreuer der Alten Gymnasialbibliothek des MGN