Sieben Türen öffnen sich und schließen sich auch wieder, sie lassen unscheinbare Menschen in ihrem Alltag aufeinandertreffen, die melancholisch an all den Missverständnissen des Lebens zu scheitern drohen. Die Inszenierung der Oberstufe musste bei den „Sieben Türen“ – ein Stück, das für ein großes Ensemble gedacht ist – mit drei Schauspielerinnen auskommen, die scheinbar willkürlich ihre Rollen wechseln. Um den Dreien aus dem Oberstufentheater ausreichend Möglichkeit zu geben, den Kostümwechsel und die Aufnahme von Requisiten sowie den Umbau des Bühnenbildes durchzuführen, kam die Gruppe unter der Spielleitung von Marcus Spangehl auf die Idee, die sieben unterschiedlichen Türen über eine Videoinstallation einzublenden, über die die Türhüter-Parabel aus Franz Kafkas „Der Proceß“ eingespielt war. Das Groteske und Absurde der Szenen spiegelte sich in einer weltbekannten Parabel und wurde somit selbst zur Bildebene. Bei der Videoinstallation bleiben die Türen – alles Fotos von Eingängen rund um das Melanchthon-Gymnasium – geschlossen. Bei Botho Strauß in der Regieanweisung stehen sie halboffen und deuten damit noch einen möglichen Ausweg, eine Art Hoffnung oder Sehnsucht an, den richtigen Weg einschlagen zu können; diese Alternative gab es bei der Inszenierung im Theater Pfütze am 27.02.2025 nicht. Trotzdem – oder gerade deshalb? – gab es vom begeisterten Publikum tosenden Beifall.